Freitag, 7. Dezember 2012

Die Decke der Arbeitslosigkeit

Die Decke der Arbeitslosigkeit ist ein Produkt meines unübertrefflichen Weitblicks und ein Zugeständnis an meine Eitelkeit. Man will ja auch dann, wenn man aufgrund falscher Lebensführung Haus und Hof verliert, etwas Darstellen. Am besten nicht nur etwas, sondern das Richtige. Ja, ich bin so oberflächlich. Niemand soll mir vorwerfen, ich gehe hier unvorbereitet Richtung "neuer Lebensabschnitt".




Es wird also eine Häkeldecke. Der Plan ist einerseits durch den Rausch von Farben Fröhlichkeit und Lebensmut zu versprühen, aber auch durch die passende Qualität (mein Häkeltalent ist unterirdisch) zu zeigen, dass man neben dem modischen Feingefühl auch den passenden Galgenhumor hat. Mit dem richtigen Outfit wird klar kommuniziert, dass man jedenfalls die beste Gesellschaft ist um den einen oder anderen Fusel zu teilen. Außerdem ich hoffe so, meinen Sandler*königinnen - Spitznamen möglichst bald zu erlangen (ohne  Umweg über diverse Schlägereien oder andere kleinere Gaunereien). Ich stelle mir auch vor, dass "Häkeldeckentantchen" den richtigen Effekt haben wird. Nur mindere Bösewichte müssen auf ihren gemeinen Charakter in ihren Decknamen hinweisen. Man kann getrost davon ausgehen, dass "Messerstecher-Reini" und "Eisenfaust-Rudi" in Wahrheit ziemlich sanfte Angsthasen sind. Doch bei "Häkeldeckentantchen" ist das erste und wichtigste Element die Verwirrung und der nächste logische Schritt kann dann nur Furcht und Demut sein. So denke ich, ist mir das kuscheligste Plätzchen unter der Brücke sicher. Eine weitere Hoffnung sind kleine Bestechungsgeschenke. Zum Beispiel eine freundliche Ratte, die ich dann in meiner Handtasche aka Plastiktüte mit mir herum tragen kann.

Die Arbeitsweise kommt außerdem meinem flatterhaften Wesen durchaus entgegen. Schön monoton und nicht zu langwierig. Mit jedem kleinen Grannysquare hat man schließlich etwas geschafft und das ist für meine angeschlagene Psyche gerade unerlässlich.





GrannysquareCount: 104











*Ein Sandler wäre ein Obdachloser ... Doch ganz egal wie tief er fiel / der Eberhard verfiel mit Stil / er war ein Sandler ganz besondr'er Art / Der einzige vom  Südbahnhof / der statt Fusel Glühwein soff / das war der Sandlerkönig Eberhard!

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